TEN YEARS
05.09.2025 – 25.10.2025
Andrea Grützner, Theresa Möller, Anna Nero
Rundgænger
Andrea Grützner Die Foto-Künstlerin Andrea Grützner (*1984; lebt und arbeitet in Dresden), deren Werke sich in zahlreichen privaten wie öffentlichen Sammlungen befinden, verbrachte zuletzt viel Zeit zum Fotografieren in dem geschichtsträchtigen Gebäude "Erbgericht" am Rande der Sächsischen Schweiz. Eine kleine Bilderauswahl zeigen Schierke Seinecke zum Saisonstart in Frankfurt. Was wie eine Collage oder gar ein Modell wirkt, ist ein einziges, analog hergestelltes Bild, das Bezüge zu den geometrischen Formen der Farbfeldmalerei herstellt. Es geht in dieser Arbeit um die magischen Fähigkeiten der Fotografie. Sie ist dazu in der Lage, scheinbar Vertrautes so zu abstrahieren, dass der Orientierungssinn des Betrachters verwirrt wird. Die Bilder spielen mit visuellen Komponenten wie Nähe und Ferne, Bildtiefe und -begrenzungen, Licht und Schatten. "Erbgericht" bietet einen frischen Blick auf die Ur-Themen der Fotografie Raum, Licht und Realitätswiedergabe.
Theresa Möller Die stimmungsvollen Landschaftsgemälde von Theresa Möller (*1988; lebt und arbeitet in Bremen) entführen den Betrachter an entlegene Orte. Wer sich ihren Bildern zuwendet, begibt sich auf Reisen. Dabei werden hier keine konkreten Szenerien wiedergegeben, sondern vielmehr malerische Phantasielandschaften. Um Landschaftsmalerei im klassischen Sinne handelt es sich auf Möllers Bildern allerdings nicht. Den Blick in die Ferne sucht man oft vergebens. Man schweift hier nicht über unermessliche Felder oder spektakuläre Gebirgsketten. Vielmehr verfängt sich der Blick schnell in einer Fülle vegetativer Formen. Je tiefer man mit dem Auge in das Bildinnere dringt, desto dichter und verworrener wird es. Theresa Möllers Bilder zeigen zwar viel, geben aber wenig preis.
Anna Nero Die Gemälde von Anna Nero (*1988; lebt und arbeitet in Berlin und Frankfurt am Main) strotzen vor Energie. Ihre Bilder greifen virtuos die Tradition der geometrischen Abstraktion auf. Sie setzen sich aus scharfen Kontrasten, leuchtenden Farben und anspielungsreichen Formen zusammen. Dabei erinnern ihre Arbeiten in ihrer Bunt- und Verspieltheit auch an die Pop-Art. Ihr Reiz besteht aus der Spannung von Ordnung und Unordnung. Nero konstruiert messerscharf dreidimensionale Räume, um sie an einer anderen Stelle wieder aufzulösen und so den Betrachter mit einem Augenzwinkern in die Irre zu führen.
Rundgænger
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