Benjamin Burkard
05.09.2025 – 25.10.2025
Flüsterscherben
galerie . mühlfeld + stohrer
Benjamin Burkard „Flüsterscherben“ Burkards Malerei sucht nach Verflechtungen und Verdichtungen zwischen dem Vergangenen und den zeitgenössischen Blickpunkten. Wo finden sich die Reime auf Vergangenes und wo findet man die Unebenheiten für das Kommende? Welchen Standpunkt haben in unserer dynamischen und durchaus technisierten Gesellschaft tief wurzelnde Dinge wie Kultur, Identität oder Tradition?
Um diesen Fragestellungen zu begegnen, bedient sich der Maler einer eigens entwickelten Maltechnik, inspiriert von der traditionellen Goldgrundmalerei aus dem Mittelalter. Die farbliche Grundnuance, auf der er die Malerei und Farbkomposition aufbaut, ist immer ein Gold, Silber oder ein Kupfer - Die Grundnuancen einer oft alten Geschichte. Er übermalt diese Elemente partiell, kratzt Bestandteile frei, ätzt sie weg, oder überlagert die Farbschichten bis hin zu einer Begegnung mit Realismus. Ein Realismus, der seinerseits durch Digitalität gebrochen ist und in Symbiose zu gemalten, konkreten Farbelementen, dem Pixel, verwächst .
„(…) Man kann Benjamin Burkards malerische Position als eine Form abstrahierender Figuration beschreiben – oder auch als figurative Abstraktion oder auch als irgendetwas dazwischen. Seine Kunst weist Bezüge zu den historischen Avantgardebewegungen und Strömungen des Symbolismus, des Surrealismus und des Informel auf, ohne dass man den Künstler deswegen als Symbolisten, Surrealisten oder Informellen bezeichnen könnte. Doch auch die Symbolisten interpretieren die äußeren Erscheinungen der Wirklichkeit als Symbole für etwas »dahinter«, das nicht sichtbar und nicht wissenschaftlich erforschbar ist, sondern nur subjektiv erfahren und erlebt werden kann. Die von ihnen beeinflussten Surrealisten glauben an eine »höhere« Wirklichkeit, die Elemente des Traums, des Irrationalen, des Absurden und des Zufalls enthält. Um die Bilder aus dem Unbewussten zutage zu fördern, setzen sie, ähnlich wie Burkard, die Methode der Kombinatorik ein und entwickeln verschiedene Verfahren, um den Zufall in die Bildentstehung einzubeziehen. An die Kunst des Informel schließlich erinnern die ersten abstrakten Farbschichten über der Grundierung, die gestisch-abstrakten Partien auf den Oberflächen sowie der offene und prozessuale Bildbegriff. Es ist die überaus originelle Synthese figurativer und abstrakter Bildelemente in Verbindung mit einer innovativen Technik, die Benjamin Burkards Malerei innerhalb der zeitgenössischen Kunst hervorhebt und sie zugleich als in hohem Maße anschlussfähig an diese erweist.“ - Prof. Dr. Christoph Zuschlag über Benjamin Burkard, aus dem aktuellen Katalog „Schimmerschwund“ -
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