Noah Kauertz, Klara Landwehr
11.05.2025 – 24.10.2025
Zwischen Erinnerung und Gegenwart: Neue Bildwelten gegenständlicher Malerei
E30 Gallery
Die E30 Gallery präsentiert ab dem 5. September eine außergewöhnliche Begegnung zeitgenössischer Malerei im Rahmen des Frankfurter Galerien-Saisonstarts. Klara Landwehr und Noah Kauertz führen uns in ihren aktuellen Arbeiten in vielschichtige Bildwelten, die das Verhältnis von Zeit, Raum und Erinnerung neu definieren.
Klara Landwehr entwickelt in ihren neuesten Werken eine faszinierende Praxis der Transformation. Ausgehend von sorgfältig komponierten Collagen aus kleinen Gemälden, Skizzen und farbigen Papieren - einer Art persönlicher Bibliothek visueller Erinnerungen - entstehen landschaftsähnliche Kompositionen von atmosphärischer Dichte. Die 1987 in Haan geborene Künstlerin, Meisterschülerin von Eberhard Havekost und Schülerin von Markus Lüpertz an der Kunstakademie Düsseldorf, überträgt diese collagierten Bildwelten in reduzierte Ölgemälde, in denen Konstruktion und Intuition eine spannungsvolle Synthese eingehen. Ihre Arbeiten sind Einladungen in imaginäre Räume - ruhig, vielschichtig und voller überraschender Brüche, die das Auge zum Entdecken verführen.
Noah Kauertz bringt u.a. mit seinen Atelieransichten eine andere Form der Zeitlichkeit ins Spiel. Der 1993 in Indien geborene Künstler, der als Meisterschüler von Andreas Orosz an der Alanus Hochschule studierte, erschafft Gemälde, die wie visuelle Tagebücher funktionieren. Teils malt er sich selbst in seinem Atelier, übermalt Partien wieder, integriert bereits entstandene Gemälde und über die Zeit gesammelte Elemente im Bild. Das Ergebnis sind Werke, die Bewegung und Stillstand, Werden und Vergehen in einer einzigen Bildebene vereinen - bühnenhafte Kompositionen, die die Betrachtenden in ihren Bann ziehen.
Die Künstlerin und den Künstler verbindet eine besondere Sensibilität für das Prozessuale der Malerei. Während Landwehr aus der Fragmentierung des Collagierten zur Synthese des Gemalten findet, dokumentiert Kauertz den Malprozess selbst als Gegenstand seiner Kunst. Die Arbeiten der Beiden sprechen eine gemeinsame Sprache der Zeitschichtung - sie machen sichtbar, was normalerweise verborgen bleibt: die Geschichte des Entstehens, die Spuren des Nachdenkens, die Poesie des Unvollendeten.
Die Ausstellung in der E30 Gallery im Frankfurter Nordend bietet die seltene Gelegenheit, zwei Positionen zeitgenössischer gegenständlicher Malerei zu erleben, die traditionelle Bilderzählung mit konzeptueller Raffinesse verbinden - authentisch, intellektuell durchdacht und emotional berührend.
E30 Gallery
Egenolffstr. 30
60316 Frankfurt am Main
Fr. 05.09 | 19.30–21.30 Uhr
Sa. 06.09 | 14-16 Uhr (unV)
So. 70.09 | 14-16 Uhr (unV)